Kryptowährungen existieren zwar schon länger, allerdings ist es erst seit kurzem so, dass die Akteure der Branche den Weg des Sponsorings für sich entdeckt haben.
Sponsoring gehört zu den Möglichkeiten des Marketings und bedeutet per Definition die Förderung von Personen oder Organisationen in Form von Geld-, Sach- oder Dienstleistungen.
Ein anschauliches Beispiel gab es vor kurzem auf dem Ultra Music Festival in Miami zu verzeichnen, als der Schriftzug der Kryptowährung Algorand sowohl auf der Webseite, auf den Plakaten vor Ort und im Livestream zu sehen war. Das Festival wurde von Algorand gesponsert, eventuell fanden auch Zahlungsabwicklungen darüber statt.
Kryptos im Fußball
Nun ist die Welt des Sports ebenfalls ein Bereich, der sich hervorragend für die Strategie des Sponsorings eignet. Was gäbe es naheliegenderes, als bei einer der beliebtesten Sportarten Flagge zu zeigen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu gewinnen?
Wenn man genauer hinschaut, findet man tatsächlich mehrere namhafte Player aus der Crypto-Welt bereits im Fußball vertreten.
So präsentiert sich die Handelsplattform Crypto.com z. B. als Sponsor der diesjährigen Fußball-WM in Katar. Hertha BSC hat eine Kooperation mit dem Finanzdienstleister Caizcoin, während TSG Hoffenheim mit Baby Doge zusammenarbeitet. Im Februar diesen Jahres wurde die Partnerschaft besiegelt, bei der es vor allem darum geht, vereinsspezifische NFTs zu entwickeln.
Ähnliche Bestrebungen sind von Seiten des FC Barcelona bekannt, wo man ebenfalls den NFT-Markt als potentiellen Absatzmarkt für begeisterte Fans entdeckt hat und sich über externe Dienstleister um entsprechende Partnerschaften bemüht.
Strategisch smart oder vergebliche Liebesmüh’?
Fragt man Experten und Soziologen, was von der Paarung Krypto - Fußball zu halten ist, sind die Meinungen geteilt. Klar ist, dass kaum ein anderer Sport weltweit so viel Einflussnahme auf die breite Öffentlichkeit hat und es schafft, sowohl Jung als auch Alt zu emotionalisieren und begeistern. Die Reichweite und das hohe, emotionale Investment der Zuschauer bergen allgemein große Chancen für werbetreibende Unternehmen aller Art. Allerdings hat die Kryptowährungsszene ein Imageproblem, da sie oft mit Steuerhinterziehung, illegalen Geldgeschäften und undurchsichtigen Transaktionen in Verbindung gebracht wird. Das mag auch der Grund sein, weshalb bisher nicht noch wesentlich mehr Vereine auf die Crypto-Karte gesetzt haben. Zu groß ist die Angst um die Gefährdung des eigenen Rufs.
Zudem ist es fraglich, ob ein durchschnittlicher Fußballfan wirklich etwas damit anfangen kann, wenn er den Schriftzug eines Krypto-Anbieters oder eines Coins auf dem Trikot seines Lieblingsvereins oder auf Werbebannern am Rand des Spielfelds sieht – nach wie vor gibt es viele Menschen, die von Kryptowährungen noch nie etwas gehört haben und auch keine Muse verspüren, sich in das Thema einzuarbeiten.
Ein Fazit
Wer ins Stadion geht, möchte die leidenschaftliche Atmosphäre und das Beisammensein mit anderen Fans genießen, ein spannendes Fußballspiel sehen und Bier und Bratwurst konsumieren, so dass die Effektivität eines Sponsorings und auch das vermeintliche Interesse an #NFT seitens der Fans durchaus fragwürdig ist.
Die Zielgruppe, die sich beispielsweise auf angesagten EDM-Festivals aufhält, ist für die Welt der Kryptowährungen sicherlich empfänglicher und daher eher geeignet, als Fußballfans. Sie liebt den digitalen Zahlungsverkehr, der während des Festival-Treibens einiges vereinfacht, und ist der #Kryptowelt dadurch wesentlich näher.